Saftmessungen
Die Saftmessungen sind eine schnelle und aussagekräftige Methode zur Beurteilung des Ernährungszustandes und der Gesundheit von Pflanzen. So ist es möglich, Nährstoffmängel zu erkennen, bevor sie äußerlich sichtbar werden. Saftmessungen sollten viel häufiger vorgenommen werden, weil so umgehend und gezielt gehandelt werden kann. Jedoch unterbleibt das meist aus Kosten- und Zeitgründen, vielfach auch aus Unwissenheit.
Ein wichtiger Messwert des pflanzlichen Stoffwechsels ist der Brix-Wert. Er sagt aus, wie viele gelöste Nährstoffe sich im Pflanzensaft befinden. Die Zuckerverbindungen aus der Fotosynthese der Pflanzen sind die wichtigsten Bestandteile des Stoffwechselprozesses. Wenn der Brix-Wert im optimalen Fall zwischen 10 und 20 liegt, produziert die gesunde Pflanze mehr Zucker, als sie selbst benötigt und ernährt gleichzeitig das Bodenleben über die Wurzelausscheidungen. Dadurch werden Nährstoffe für die Pflanze verfügbar, mit derer Hilfe sie gesund und widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schadinsekten ist. Die Erntegüter besitzen hohe Nährstoffgehalte und haben eine bessere Qualität. Futter mit einem doppelt so hohen Brix-Wert hat durch den doppelt so hohen Zuckergehalt auch doppelt so viel Energie.
Eine Bodenanalyse ist im Ackerbau Standard, aber erst eine Pflanzensaftanalyse gibt Aufschluss über den Ernährungszustand der Pflanze. Verschiedene Indikatoren lassen sich Anhand des Pflanzensaftes messen. Dazu gehören der pH-Wert, der Zuckergehalt (Brix-Wert), die elektrische Leitfähigkeit, der Nitratgehalt, sowie zahlreiche Nährstoffe und Spurenelemente wie etwa Silizium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Mangan oder Kupfer.
Bild: Nährstoffverfügbarkeit im Mittel bei 10 bis 20° C.